Billig-Kredit heute sichern: Wann steigen die Zinsen? 

Billig-Kredit heute sichern: Wann steigen die Zinsen?

Seit Jahren sind die Zinsen in Deutschland so niedrig wie seit Langem nicht mehr. Was die Sparer ärgert, freut die Verbraucher, die einen Kredit benötigen. Doch wie lange hält der Traum der niedrigen Zinsen noch an?

Niedrige Zinsen sind kein natürliches Phänomen und sie haben gewiss auch nichts mit einem übernatürlichen Wesen zu tun. Vielmehr handelt es sich um ein Mittel der Europäischen Zentralbank (EZB), die Erholung der Eurozone voranzutreiben. Eines ist sicher: Wenn die Kredite günstig sind, steigen der Konsum der Verbraucher sowie die Investitionen der Firmen – und davon profitiert die gesamte Wirtschaft im Euroraum.

Diese künstliche Entwicklung hält so lange an, bis die Inflationsrate das von der EZB gesteckte Ziel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt erhöhen die europäischen Währungshüter den Leitzins; dadurch leihen sich die Banken bei der Europäischen Zentralbank Geld zu höheren Konditionen und geben diese Kosten an ihre Kunden in Form höherer Zinsen weiter.


Wofür die Deutschen Kredite aufnehmen
In Zeiten niedriger Zinsen, über die man sich heute freut, nehmen die Bundesbürger natürlich viele Kredite auf – das ist schließlich auch der Plan der EZB, die den Leitzins seit geraumer Zeit auf null Prozent festhält. Laut dem Bankenfachverband wurden 2016 Konsumgüter in Höhe von 163 Milliarden Euro mit Ratenkrediten finanziert, also Autos, Möbel, Haushaltsgeräte und mehr. Im Gegensatz zum Vorjahr haben die Verbraucher drei Prozent mehr Geld für Konsumzwecke ausgeliehen.

Die Entwicklung ist nicht überraschend, schließlich ist es heute leichter denn je, einen Kredit zu erhalten. Auch die Recherche hat sich dank Branchenführern wie smava.de vereinfacht, die das Vergleichen von Angeboten für einen Kredit erleichtern. Das mehrfach ausgezeichnete Vergleichsportal zeigt Interessenten sogar die Wahrscheinlichkeit einer Auszahlung an, was für Verbraucher die gesamte Prozedur erleichtert.

Mit dem erhaltenen Kredit erwerben die Bundesbürger Autos, lösen aber auch teure Kredite ab. Weitere beliebte Einsatzmöglichkeiten: Umzüge und Renovierungen bezahlen sowie das Studium oder eine Weiter-/Ausbildung finanzieren.


5 Anzeichen, dass die Zinsen steigen könnten

Während die Bundesbürger aktuell kräftig konsumieren, gibt es bereits einige Anzeichen, die auf steigende Zinsen hindeuten.


1. Anziehende Konjunktur
Eine ansteigende Konjunktur ist generell ein Indiz dafür, dass die Strategie der Europäischen Zentralbank funktioniert. Die Banken vergeben aufgrund der niedrigen Zinsen mehr Kredite; die Verbraucher kaufen wiederum verstärkt Konsumgüter.

Leider bringt es nichts, wenn nur der deutsche Motor brummt, denn die Bundesrepublik ist nur ein Teil der Eurozone. Länder wie Griechenland, Portugal oder Spanien haben aber noch mit einigen Problemen zu kämpfen.

Überraschend ist die Entwicklung der deutschen Inflationsrate: Im April 2017 lag sie bei 1,9 Prozent und war nahe dem von der EZB gesteckten Ziel von rund 2,0 Prozent; ein Monat später viel sie wieder auf 1,4 Prozent. Laut dem Wirtschaftsexperten Peter Bofinge müssten wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland eine höhere Inflation hinnehmen, um Ländern wie Griechenland und Spanien zu unterstützen; diese benötigen niedrigere Preise und Reformen, um wettbewerbsfähig zu werden.


2. Eine geldpolitische Wende
Bereits vor der EZB-Sitzung am 8. Juni signalisierten einige Mitglieder, dass der expansiven Geldpolitik ein Ende zu bereiten ist. Der Banker Ardo Hansson erklärte gegenüber der Zeitung Postimees (Handelsblatt berichtet):

Die Frage ist nun, wie schnell die von der Zentralbank angebotene Unterstützung für die Konjunktur verringert werden kann, so dass eine positive Wirtschaftsentwicklung bewahrt bleibt.
Ardo Hansson

Nicht alle sind davon überzeugt, dass die Normalisierung der Geldpolitik schon ansteht. Der Präsident der EZB, Mario Draghi, sieht die wirtschaftliche Lage der Eurozone anders. Seiner Meinung nach sei die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise) noch zu gering.


3. Die Entwicklung in den USA
Auch wenn eine Zinserhöhung in Europa erst ab Ende 2018 sinnvoll erscheint, sollte man immer einen Blick auf den amerikanischen Markt werfen. Dort erhöhte die Notenbank Fed den Leitzins Mitte Juni 2017 zum wiederholten Mal. Eine Leitzinserhöhung der EZB Ende 2018 würde bedeuten, dass sie beinahe drei Jahre hinter der amerikanischen Schwester zurückliegt – und das alleine ist aus historischer Sicht sehr ungewöhnlich. Die Zinsen im Euroraum folgen im Regelfall dem amerikanischen Leitbild mit einer kleinen Verzögerung.


4. Der Schutz der Eurozone
Es kann durchaus sein, dass es dieses Mal einen historischen Unterschied gibt und die Europäer zur Abwechslung nicht dem amerikanischen Leitbild folgen. Doch welches Problem entsteht dadurch? Kommt es zu einer neuen Wirtschaftskrise, dann kann die EZB den Leitzins nicht weiter senken, ohne Banken zu bedrohen; und welcher Verbraucher ist schon von negativen Zinsen beeindruckt?

Mit einem Ausstieg aus der aktuellen Geldpolitik könnte die Europäischen Zentralbank also die Eurozone für eine mögliche Krise vorbereiten.

5. Die Handlungen der Nachbarn
Neben dem Schutz der gesamten Eurozone spielt auch das Geschehen bei den wirtschaftlich starken Nachbarn eine große Rolle. Nach den Präsidentschaftswahlen in Frankreich steht fest, dass das Land ein großes Wachstumspotenzial hat, die die gesamte Eurozone stabilisieren sollte. Emmanuel Macron kündigte Pläne an, das Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken.

Etwas unklarer ist die Zukunft in Italien und Spanien. Italien will die Bank Monte dei Paschi retten; in Spanien wird die insolvente Banco Popular von Satander übernommen. Wie und ob sich diese Neuerungen auf die Wirtschaft auswirken, wird sich im laufenden Jahr zeigen.


Leitzins steigt frühestens Ende 2018
Auf einer Pressekonferenz erklärte Mario Draghi, dass das Ende 2017 auslaufende Anleihekaufprogramm eine zentrale Rolle für die aktuelle Geldpolitik spielt. Dieses wird ab 2018 nicht gestoppt, sondern schrittweise gedrosselt. Der Leitzins kann also nicht 2017, sondern frühestens Ende nächsten Jahres angehoben werden.

Was bedeutet das für Verbraucher? Konkret: Bis Ende 2018 sollten sie größere Investitionen mithilfe von historisch niedrigen Krediten tätigen. Laut der Bundesbank profitieren Deutsche aktuell von einem durchschnittlichen effektiven Jahreszins in Höhe von 5,62 Prozent für Privatkredite (März 2017).

Große Vorsicht ist bei Investitionen in Immobilien geboten. Wie gesagt: Die Zinsen werden bald wieder steigen, und wer in zehn oder 15 Jahren einen neuen Kredit benötigt, der zahlt unter Umständen weitaus mehr als heute.

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